Motorsport und Spielzeug – eine Kombination mit Potenzial
9. Februar 2019
Wenn Erwachsene wieder zu Kindern werden, ist man entweder an der Rennstrecke oder auf der Nürnberger Spielwarenmesse. Auf der jährlichen Veranstaltung kommen kreative Erfinder, große Konzerne und Händler aus aller Welt zusammen. Ihr Ziel: Darüber entscheiden, was künftig in die Kinderzimmer rund um den Globus kommt.
Der Motorsport spielt in der Spielwarenbranche dabei keine unbedeutende Rolle. Vielleicht mag es daran liegen, dass der Norisring nur wenige Meter von der Messe entfernt ist. Vielleicht aber auch daran, dass das Rennauto nach wie vor zu den beliebtesten Produkten im Spielzeugregal gehört.
Die Autokonzerne haben verstanden, welch wichtiges Instrument Spielzeugautos in Sachen Markenbindung sind. Schon in frühen Jahren haben Porsche, BMW & Co. ihren Platz auf dem Spielteppich sicher. Die Lizenzen für die Rennversionen der Autohersteller spielen hierbei keine unwichtige Rolle.
Egal ob Formel 1, DTM, Blancpain GT Series, FIA WEC oder ADAC GT Masters – in jeder der 13 Ausstellungshallen tauchen die Rennserien auf. Vom Modellauto im Maßstab 1 zu 87 bis hin zum bulligen Elektroauto zum Selberfahren ist alles dabei.
Neben Markenbindung gibt es einen weiteren großen Vorteil: Nachhaltigkeit! Die größten Erfolge im Rennsport sind nur halb so viel wert, wenn sie nicht in Erinnerung bleiben. So ist es ein kluger Schachzug von Porsche, die beiden Retro-911er von Le Mans 2018 auf die Carrerabahn zu bringen.
Und dann wäre da noch die Innovationsfreude der Spielwarenhersteller. Ähnlich wie bei den Autobauern werden keine Kosten und Mühen gescheut, um sich in Nürnberg von der Konkurrenz abzuheben. So ist es beispielsweise schon bald möglich, mit Videobrille Platz im Cockpit auf der Rennbahn zu nehmen. Das sogenannte „Cam Car“ ist nur ein Beispiel für die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung in der Spielwarenbranche.
Geschrieben von Markus Findeisen